Dieter Rams
Was ist Gutes Design? Was empfinden wir als Gutes Design und auf was kommt es bei Gutem Design an? Dieter Rams einer der größten und bedeutsamsten Industriedesinger der Moderne stellte zehn Thesen für Gutes Design zusammen.
Dieter Rams wurde mit jemanden verglichen, der einen sehr feinen Gehörsinn besitzt, jedoch gezwungen ist, in einer Welt schriller Dissonanzen zu leben. Er besaß eine hohe Sensibilität dafür und einen sehr ausgeprägten Ordnungswillen. Der in dazu brachte im Designprozess aufzuräumen und im Chaos zumindest etwas Übersichtlichkeit zu schaffen.
Seine berühmte Anlage SK4 besser bekannt als Schneewittchensarg wegen seines Plexiglasdeckels, welche er gemeinsam mit Hans Gugelot entwarf, sticht durch sein rein weißes Metallgehäuse, die klare Linienführung, unverhüllte Funktionen und die praktischen Bedienknöpfe deutlich hervor. Es schuf ein völlig anderes Bild als die Vorherigen Modelle der Vorkriegszeit, welche eher Möbelstücke ähnelten.
Für ihn sollten die Geräte stille Helfer sein, unsichtbar und platz für die schönen Dinge im Leben lassen. Während seiner Dozenten Zeit in Hamburg entwickelte er seine Designphilosophie für Gutes Design.
Man kopiert keine Formen, aber man erschafft auch keine Neuen der Neuheit willen, sondern das Wesen der Innovation.
Das "warum" sollte in jedem einzelnen Detail des Produkts sichtbar sein.
Man sollte sehen um was es sich handelt, wobei das Design in den Hintergrund treten und eher der Technik dienen sollte.
Die ästhetische Qualität eines Produkts und die Fazination die von ihm ausgeht, ist ein integraler Bestandteil seiner Nützlichkeit.
Was bedeuten soll, dass Ästhetik und Nützlichkeit sich nicht von einander trennen lassen. Sich mit einem Produkt zu quälen, mit dem man sich nicht verbinden kann, ist ermüdend und nimmt die Freude am Produkt.
Das Produkt sollte einen klar definierten Zweck dienen. Die Wichtigkeit des Design besteht darin, die Nützlichkeit eines Produkts zu optimieren.
Gutes Design hilft ein Produkt zu verstehen, sowie die Struktur zu offenbaren und zu verdeutlichen. Wenn ein Produkt durch sein Design selbsterklärend ist, steigert dies auch die Benutzerfreundlichkeit.
Ein Produkt sollte sich nicht in den Vordergrund drängen. Sie sind Werkzeuge, kleine Helfer, die uns das Leben leichter machen und Platz für die schönen Dinge im Leben lassen. Dieter Rams wählte bei seinen Geräten vorzugsweise die Farben Schwarz und Weiß.
Das Design darf dem Benutzer nichts vorgaukeln, was es möglicherweise kann, dass es innovativer ist oder Funktionen besitzt welche es eigentlich nicht hat, wie beispielsweise der Zune.
Der Zune sieht Apples IPod optisch sehr ähnlich, jedoch hat er ein angedeutetes Klickwheel, welches kein Rad ist. Es sieht so aus, ist aber nur zum klicken da und nicht wie beim iPod auch zum drehen.
es ist zeitlos, kann auch noch in 50 jahren nicht verändert werden.
vollständig durchdacht, bis ins kleinste Detail denn sobald nur etwas nicht passt würde sofort auffallen.
man muss vernünftig mit den Rohmaterialen umgehen. was gerade in unserer Wegwerfgesellschaft wichtig geworden ist.
zurück zum Purismus zurück zu Einfachheit. Es soll für den Betrachter so aussehen also es gar nicht Design ist. Als ob es so und nicht anders aussehen könnte.
Apple und Rams
Apples Designchef Jonathan Ive lässt sich immer wieder von Rams Gedanken und Entwürfe inspirieren. Das Unternehmen befolgt in der Hardware wie auch Software Rams zehn Thesen, sodass man in jedem Apple-Produkt mehr oder weniger das schlichte, funktionalistische Design von Rams Einfluss wiedererkennt.
So gibt es gewisse Ähnlichkeiten zwischen Produkten von Braun und Apple.
Der Ipod und dem 1960 entstanden Taschenradio von Braun.
Brauns Lautsprecher und der iMac.
Die Taschenrechner-Funktion auf unseren iPhones.
Wie auch Dieter Rams hat Jonathen Ive bei der Gestaltung das Ziel, vor allem alles überflüssige wegzulassen, damit das Wesentliche möglichst vorteilhaft hervortreten kann.
Apple hat für jede Anwendung auch ein Programm. Keine Eierlegendewollmichsau. Das Mail Programm bietet einem die Möglichkeit, seine Mails zu checken, schreiben und versenden - mehr will man in dem Moment nicht.
Will man seinen Terminplan checken gibt es dafür extra den Kalender, bei dem man durch simples klicken auf den Tag ein neues Event eintragen kann. Im Vergleich zu der Oberfläche eines Outlooks, überfordert es den Benutzer im ersten Moment nicht.
Aber auch unbewusstes wie die Standby-Leuchte, welche nur erscheint, wenn sie auch wirklich benötigt wird. Schaut man sich andere Notebooks an, leuchtet diese ständig auf und wenn der Deckel zu ist, fängt sie an zu blinken. Oder die Akkuanzeige an der Seite eines MacBooks. Sie zweigt den Akkustand nur an, wenn man ihn gerade wissen möchte, sonst sticht nichts hervor.

geboren: 1932 in Wiesbaden
Großer Einfluss: Großvater (Tischler)
1947 studium Innenarchitektur (Kunstakademie Wiesbaden)
1948-1951 Tischler-Lehre
1953 Abschluss in Innenarchitekur
1955 Vollzeitdesigner bei Braun
1954 Entwicklung der Anlage SK4 (Schneewitchensarg) zusammen mit Hans Gugelot.
1957 entwarf er Möbel für Otto Zapf (Vitsoe)
1961 Leitung der Abteilung Produktgestaltung
1980 Mitglied der Geschäftsleitung
1981-1997 Professor für Industriedesign Kunstakademie Hamburg
1987 Präsident des Rats für Formgebung
1988 Generalbevollmächtigter bei Braun