Siri - setzt dich, wir müssen reden

Das Sprechen mit einer künstlichen Intelligenz ist seit einigen Jahren schon bei uns angekommen. Bald wird es die dominierende Art sein, wie wir mit unseren Computern und anderen Geräten interagieren. Zurzeit haben wir vier Kandidaten. Apples Siri, Microsofts Cortana, Googles Assistant und die Neue, Alexa. Die Überfliegerin aus Amazons Bastelstube.

Das Jahr hat gerade erst angefangen und es sieht schon so aus, als ob es DAS Jahr von Alexa, der virtuellen Assistentin im Herzen von Amazons Echo, sein wird. Ein Grund für diesen Vorsprung könnte die in der ersten Januarwoche stattgefundene Consumer Electronics Show (CES), in Las Vegas, sein. Dadurch, dass Amazon den Geräteherstellern schon Mitte letzten Jahres das entsprechende Software Development Kit (SDK) bereitgestellt hat, hatten diese genug Zeit entsprechende Devices mit Alexa-Integration zu realisieren. LG, Ford, wie auch Volkswagen und viele weitere Unternehmen kündigten an, Gadgets, Haushaltsgeräte und Autos mit Alexa verbinden zu wollen. Wohingegen sowohl Google, als auch Microsoft, relativ spät auf Entwicklungstools für ihre Voice Assitants gesetzt und die Integration von Drittherstellern im Vorfeld schon bewusst limitiert hatten. Der Markt für Amazons Echo ist im Vergleich zu Smartphones noch klein, aber er wächst. Sogar schnell.

Es läuft alles darauf hinaus, dass Amazon das Rennen um den wachsenden Markt der Voice Assistents und zugehörigen Apps machen wird. Sowie den noch jungen Markt für Smart-Home Ökosysteme gerade weitgehend unangefochten führt.

Für die Giganten Apple, Google und Microsoft recht unerwartet. Google versucht mit seinem System Home und Google Assistant, Amazon den ersten Platz streitig zu machen. Microsoft hingegen möchte sich nach Aussagen des General Managers, Ryan Gavin, nicht an einem Rennen um die meisten Integrationen beteiligen. Sie integrieren ihre Personal Assistant, Cortana, lieber gezielt als die künstlich intelligente Art, Produktivität zu steigern. Und sogar Apple soll an einem Echo-Ähnlichen Device arbeiten.

In diesem Blogeintrag möchte ich aufzeigen, wie Amazon sich in diese führende Position gebracht hat und wo seine größten Konkurrenten noch Luft nach oben haben, um den Retail-Riesen Amazon noch zu überholen und warum Apple eher früher als später handeln sollte.

Warum Amazon führt

Amazons Echo kam 2015 erstmals in die Haushalte und war wohl die Überraschung des Jahres.
Ein großer Teil von Amazons frühem Erfolg gilt, dem ihrem Home-Lautsprecher Echo, und aufgrund der Tatsache, das das Unternehmen nicht übertrieben hat. Nach Jahren, in denen iPhone-Nutzer von Siri, dem ersten wirklichen Mainstream Voice Assistant, enttäuscht wurden, hat Amazon das Echo ins Spiel gebracht, welches übrigens ein paar intelligente Sprachbefehle eingebaut bekommen hat. Amazons Echo ohne Lautsprecher wird übrigens als Echo Dot vermarktet.

Dann, so bald sich die Leute an die Idee gewöhnt haben, mit Alexa zu sprechen und sich die positive Mundpropaganda verbreitet hatte, fügte Amazon mehr Funktionalitäten hinzu. Alexa bietet nun Tausende von „Fähigkeiten“ an, die es ermöglichen, den Echo-Lautsprecher als Smart-Home-Hub zu verwenden und Geräte verschiedenster Hersteller zusammenzubringen, ohne dass diese direkt miteinander kooperieren müssen. Amazons Echo ging somit von einer Neuheit zu einem ganzen Ökosystem über.

[Was alles mit Echo gesteuert wird - 2016]
Quelle: Experian Information Solutions

Auf lange Sicht wird Amazon Alexas Fähigkeiten im Smart-Home-System und Entertainment-Bereich wohl noch weiter ausbauen. Warum? Je mehr Menschen Alexa benutzten, desto wahrscheinlicher wird es, das Sie Ihr Geld bei Amazon ausgeben. Und so, unglücklich für ihre Kontrahenten, können Amazon es sich im Gegenzug leisten, einige Verluste bei den Gadgets zu machen.

Ich bin mir auch sicher, dass Amazon in Zukunft ihr Echo-Konzept, wie zuvor auch schon bei ihrem Prime-Angebot, durch Bündelungen von Diensten (wie Musik und Videothek) mit Echo unterstützen werden. Das kann sich der Konzern ebenfalls leisten, den diese Dienste sind nicht Kern ihres Geschäftsmodells; welches die Erleichterung der Interaktion ist. Und nicht nur Echo wird Sie ermutigen, mehr zu kaufen. Echo füttert seinen Macher mit mehr Daten, welche wiederum das allerwichtigste für die Empfehlungsmaschine des Retail-Riesen ist, so kann eben dieser, bei dem nächsten Besuch auf der Webseite oder App den Kunden gezielter ermutigen, etwas zu kaufen.

Wo Google mit Alexa konkurrieren kann

Google hat zwei Vorteile gegenüber Amazon.
Erstens: Google profitiert von seinen riesigen Suchinventar und hat länger in maschinelles Lernen investiert als seine Konkurrenten. Der Suchmaschinen-Riese ist besser als jeder andere im, nunja…Suchen. Und er ist besser, Antworten auf Fragen zu geben, was grundsätzlich die Hauptaufgabe eines Voice Assistant ist.
Zweitens: Während Alexa erst jetzt auf mobilen Endgeräten und Fernsehern auftaucht, ist Googles Android schon längst etabliert. Es gibt geschätzt über 1,5 Milliarden Andoid-Nutzer auf der Welt, die alle ein Telefon mit installiertem Google Assistant besitzen, ob sie es nun wollen oder nicht. Plus, der Assistant ist in Googles Allo, die neue Messenger-App und in ihrem neuen Flaggschiff Pixel integriert.

Auch wenn es noch nicht klar ist, wie Googles Home und Assistant in deren werbungsorientiertes Geschäftsmodell hineinpassen, ist es dennoch interessant zu verfolgen, ob sie in diesem Markt bleiben und ob er für sie auch in Zukunft Früchte tragen wird. Auf lange Sicht könnte sich Google wie auch Microsoft, in Sachen virtueller Assistent, durchsetzten, zumindest wenn es um PCs, Smartphones und Tablets geht.

Die Konkurrenten Cortana und Alexa

Microsoft möchte, dass seine Cortana die erste Wahl eines Unternehmens im Bezug auf virtuellen Assistenten ist.
Wie Google hat auch Microfsoft bereits in KI investiert und verfügt über einige der fortschrittlichsten Technologien für menschliche Gespräche mit virtuellen Agenten, wie seine eigene Cortana, die mit jeder Installation von Windows 10 kommt. Und auch Microsoft hat sich eine solide Basis an Usern. Mit Microsoft Office, der Vertriebs-Software Microsoft Dynamics und das soziale Netzwerk LinkedIn, ist es dass dominierende Unternehmen im Bereich der Produktivitätssoftware und dies schon über die letzten Jahrzehnte hinweg. Gerade wegen dieser Dominanz hat Microsoft Beziehungen zu Unternehmen wie Nissan oder Miele, die Microsoft-Technologie in ihren Autos bzw. Waschmaschinen verwenden. Cortana soll den produktiven Menschen unterstützen, auch im Auto, wenn beide Hände gerade nicht frei sind.

Doch auch Microsoft hat zu kämpfen. Cortana hat das potenzial Amazon gefährlich zu werden, besitzt jedoch noch kein richtiges Smart-Home Ökosystem, welches sie steuern könnte. Und während sie gerade erst anfängt, außerhalb von Computern zu existieren, wie in Nissans Autos und einem Echo-ähnlichen Lautsprecher von Harman/Kardon, ist sie immer noch hauptsächlich auf Windows 10 Geräten. Und im Vergleich zu Apples iOS oder Googles Android, gibt es von denen nicht so viele.

Warum Apple jetzt mal Gas geben muss

Apple besitzt eigentlich alle notwendigen Puzzleteile, um Amazon den Platz streitig zu machen. Eine solide Basis von mehr als eine Milliarde Devices, Apple Music, Beats, Siri, uvm. Es könnten diese sehr gut kombinieren und eine intuitivere Benutzeroberfläche liefern. Doch der wertvollsten Firma der Welt rennt die Zeit weg. Denn die aggressiven Herangehensweisen, der anderen großen Mitspieler könnte Apple hinausdrängen, bevor er überhaupt die Chance hatte, ins Spiel zu kommen.

Nur ein Beispiel. Wenn man sich einen neuen Kühlschrank kauft, in dem Amazons Alexa integriert ist, wird man wahrscheinlich nicht einmal mehr konkurrierende virtuelle Assistenten wahrnehmen, bis es an der Zeit ist, einen neuen Kühlschrank zu kaufen. Andernfalls läuft man Gefahr, dass der neue Kühlschrank nicht mehr mit der intelligenten Glühbirne spricht oder die Kommunikation zum Home-Security-System nicht mehr funktioniert … ich glaub, man merkt, auf was ich hinaus will.

Und während das von Apple versprochene HomeKit noch „unterentwickelt“ und „nicht zusammenhängend funktioniert“, rät Werner Goertz, Research Director bei Gartner, sich lieber bei anderen umzuschauen. Und während das Unternehmen ihr Apple TV dank Siri Integration, als Kern ihres Smart-Home Systems erklärt, ist es dennoch nicht so bequem wie die Allzeit-Bereit-Erfahrung von Amazon Echo oder Google Home. Dennoch bin ich bei Apple optimistisch. Apple ist selten einer der Vorreiter in noch jungen und unerforschten Gebieten, kann jedoch wie bei den Touchscreens, eine differenzierte Erfahrung schaffen und dadurch Erfolge erzielen.

Es wird interessant sein, zu sehen, wie der Kampf der Voice Assistants und ihrer Ökosysteme weitergeht. In den nächsten Jahren werden wir sicher mehr von Amazon, Apple, Google und Microsoft, wie auch ihren weiterentwickelten Lösungen und Produkten zusehen bekommen.

  • Preis : 179,99€

  • Reagiert auf Stimmenbefehle

  • Hört ständig zu

  • Wake up Word : Alexa, Echo oder Amazon

  • Musik Streaming-Option über : Amazon Prime Music, Spotify, Pandora, iHeartRadio, TuneIn

  • Smart Home-Partner : Nest, Ecobee, Honeywell, SmartThings, Wink, Insteon, Belkin WeMo, Philips Hue, Lifx, Big Ass Fans, IFTTT, Control4, Crestron und andere Geräte via Skills

  • keine Individualisierung des Gehäuses

  • Kopplung an Sound-System : nur druch Amazon Dot

  • Highlights : Einträge in Kalender einfügen, Einkaufslisten erstellen, eine toDo liste erstellen, checkt Flugdaten, trackt Pakete

  • Andere Fähigkeiten : kann Pizza bestellen ;)

Was wenn Freundin/Frau auch Alexa heißt?

(Amazon Kundenantworten)

  • Wenns gar nicht geht, entweder neue Freundin besorgen oder aktuelle Freundin umbenennen. #praktischer

  • Dann brauchst du Amazon's Alexa eigendlich nicht. Wenn deine Frau so nett ist wird sie dir sicherlich den Wetterbericht oder deine Termine vorlesen. Licht an machen kann sie sicherlich schon, zur Not auch singen. Was sie der Technik sicherlich voraus hat: Sie kann Bier holen.

  • Wie lange hast Du die Freundin schon? Vielleicht ist noch Garantie drauf und Du kannst umtauschen

  • Wer deine Sprachbefehle besser ausführt darf bleiben...

  • Bei 2 Alexas ist die Chance doppelt so groß, dass dein geäusserter Wunsch auch umgesetzt wird

  • Die wird sich wundern, wieviel Du ihr auf einmal zu erzählen hast...

  • Amazons Alexa hört auch auf Echo und Amazon

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